Kinder und Jugendliche haben einen großen Bewegungsdrang. Da ist es nur natürlich, dass sie sich auch einmal verletzen.
Meist sind es glücklicherweise kleinere Missgeschicke. Bei etwa 15% aller Unfälle von Kindern und Jugendlichen ist jedoch eine Krankenhausbehandlung notwendig (Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland bis 2017, KiGGS).
Dabei spielt das Alter der Kinder eine Rolle: Säuglinge und Kleinkinder verletzen sich am häufigsten zuhause, während Schulkinder und Jugendliche eher draußen, beim Sport und in der Schule Unfälle erleiden.
Vieles könnte vermieden werden: Der Säugling auf dem Wickeltisch wartet nur darauf, dass Sie sich umdrehen, um seinen ersten Flugversuch zu unternehmen.
Kleinkinder sind unendlich neugierig und sie finden garantiert alle Schwächen in den Sicherheitsgittern. Die Anziehungskraft der Treppe ist magisch und nach draußen zum Teich wollten sie schon den ganzen Winter...
Bei Schulkindern und Jugendlichen sind die Verkehrsunfälle ganz oben in der Statistik. Fahrradhelme tragen ganz wesentlich dazu bei, dass Stürze auf den Kopf glimpflich ablaufen. Leider kam aber in der oben genannten Studie heraus, dass die Kinder und Jugendlichen die Fahrradhelme nicht so häufig tragen, wie Ihre Eltern das denken. Gleich danach kommen die Unfälle im Sport. Doch das heißt nicht: Sport ist gefährlich. Ganz im Gegenteil: Regelmäßige körperliche Bewegung fördert Reaktionsfähigkeit und motorische Koordination. Unfälle können dadurch vermieden werden und die Kinder haben viel Spaß dabei.
Und wenn doch einmal etwas passiert, ist es sehr wichtig, Ruhe zu bewahren. Kinder und Jugendliche reagieren sofort auf Ihre Reaktion. Wenn Sie sehr erschrecken, verstärkt dies die Aufregung um ein Vielfaches. Also: Tief durchatmen und erst nachsehen, was genau passiert ist. Oft ist der Schreck das größte Übel. Schürf- und Platzwunden beispielsweise können sehr bluten, sind aber meist harmlos.
Und: Wie aktuelle ist der Tetanusschutz? Wie gut ist Ihr Erste-Hilfe-Kasten ausgestattet? Haben Sie noch genug Desinfektionsmittel, Pflaster und Trostpflaster? Und wenn es tatsächlich einmal ernster ist, haben Sie bestimmt die Telefonnummer einer netten Kinder- und Jugendärztin zur Hand, die Ihnen weiterhilft. Mit Verband und Gummibärchen.
Haben Sie noch Fragen? Ihre Kinderärztin berät Sie gerne.
Herzliche Grüße,
Ihre Kinderärztin Dr.med. Anette Meidert