Unfall

Frühjahrszeit-Unfallzeit

Kinder und Jugendliche haben einen großen Bewegungsdrang. Da ist es nicht ungewöhnlich, dass sie sich dabei auch einmal verletzen.

Meist sind es glücklicherweise kleinere Verletzungen. Bei bis zu 15% aller Kinder und Jugendliche ist jedoch eine Krankenhausbehandlung notwendig (Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland, KiGGS).

Das Alter der Kinder spielt dabei eine Rolle: Säuglinge und Kleinkinder verletzen sich am häufigsten zuhause, während Schulkinder und Jugendliche sich eher in der Freizeit, beim Sport und in der Schule verletzen.  

Viele Unfälle könnten vermieden werden: Der Säugling auf dem Wickeltisch wartet nur darauf, dass Sie sich umdrehen, um seinen ersten Flugversuch zu unternehmen.

Kleinkinder sind unendlich neugierig. Sie wollen alles erkunden und anfassen. Der Kochtopfhenkel? Was ist denn das? Klar, der muss mal runter zu mir. Leider war da im Kochtopf kochendes Wasser drin.... Die Treppe? Die kann ich schon allein gehen...fast. Und nach draußen zum Teich wollte ich sowieso schon den ganzen Winter!

Nehmen Sie das Frühjahr zum Anlass, Ihre Sicherheitsmaßnahmen zu überprüfen. Vielleicht ist doch eine Schraube an der Absperrung zum Garten locker? Gehen Sie davon aus, dass gerade Ihr Kind so schlau ist, die Schwachstellen zu finden!

 

Bei Schulkindern und Jugendlichen sind Verkehrsunfälle ganz oben in der Statistik. Fahrradhelme tragen ganz wesentlich dazu bei, dass Stürze auf den Kopf glimpflich ablaufen. Leider kam aber in der oben genannten Studie heraus, dass die Kinder und Jugendlichen die Fahrradhelme nicht so häufig tragen, wie Ihre Eltern das denken. Wie können Sie bei Ihrem Kind sicherstellen, dass es den Helm auch trägt?

 

Gleich danach kommen die Unfälle im Sport. Doch heißt das nicht, Sport ist gefährlich! Ganz im Gegenteil: Regelmäßige körperliche Bewegung fördert Reaktionsfähigkeit und motorische Koordination, wodurch sich Unfälle vielleicht ganz vermeiden lassen. Und Kinder und Jugendliche haben viel Spaß dabei.

Und wenn doch einmal etwas passiert? Dann ist das Geschrei groß und Mama und Papa müssen helfen. Sofort!

Wichtig dabei ist, dass Sie Ruhe bewahren. Kinder und Jugendliche reagieren sofort auf Ihre Reaktion. Wenn Sie sehr erschrecken, verstärkt dies das Geschrei. Also: Tief durchatmen und erst mal genau nachsehen, was passiert ist. Oft ist der Schreck das größte Übel. Vielleicht sieht es im ersten Augenblick furchtbar aus. Kopfwunden, beispielsweise, bluten sehr, sind aber oft harmlos.

Wie wäre es mit Frühjahrsputz im Erste Hilfe Kasten? Haben Sie noch genug Desinfektionsmittel? Pflaster? Gummibärchen?

Und wenn es tatsächlich mal ernster ist, haben Sie bestimmt die Telefonnummer einer netten Kinderärztin zur Hand, die Ihnen weiterhilft.  Mit Verband und Gummibärchen.

Haben Sie noch Fragen? Ihre Kinderärztin berät Sie gerne.

 

Herzliche Grüße,

Ihre Kinderärztin Dr. med. Anette Meidert

Sommerzeit-Unfallzeit

Kinder und Jugendliche haben einen großen Bewegungsdrang. Da ist es nur natürlich, dass sie sich auch einmal verletzen.

Meist sind es glücklicherweise kleinere Missgeschicke.  Bei etwa 15% aller Unfälle von Kindern und Jugendlichen ist jedoch eine Krankenhausbehandlung notwendig (Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland bis 2017, KiGGS).

Dabei spielt das Alter der Kinder eine Rolle: Säuglinge und Kleinkinder verletzen sich am häufigsten zuhause, während Schulkinder und Jugendliche eher draußen, beim Sport und in der Schule Unfälle erleiden.  

Vieles könnte vermieden werden: Der Säugling auf dem Wickeltisch wartet nur darauf, dass Sie sich umdrehen, um seinen ersten Flugversuch zu unternehmen.

Kleinkinder sind unendlich neugierig und sie finden garantiert alle Schwächen in den Sicherheitsgittern. Die Anziehungskraft der Treppe ist magisch und nach draußen zum Teich wollten sie schon den ganzen Winter...

Bei Schulkindern und Jugendlichen sind die Verkehrsunfälle ganz oben in der Statistik. Fahrradhelme tragen ganz wesentlich dazu bei, dass Stürze auf den Kopf glimpflich ablaufen. Leider kam aber in der oben genannten Studie heraus, dass die Kinder und Jugendlichen die Fahrradhelme nicht so häufig tragen, wie Ihre Eltern das denken. Gleich danach kommen die Unfälle im Sport. Doch das heißt nicht: Sport ist gefährlich. Ganz im Gegenteil: Regelmäßige körperliche Bewegung fördert Reaktionsfähigkeit und motorische Koordination. Unfälle können dadurch vermieden werden und die Kinder haben viel Spaß dabei.

Und wenn doch einmal etwas passiert, ist es sehr wichtig, Ruhe zu bewahren. Kinder und Jugendliche reagieren sofort auf Ihre Reaktion. Wenn Sie sehr erschrecken, verstärkt dies die Aufregung um ein Vielfaches. Also: Tief durchatmen und erst nachsehen, was genau passiert ist. Oft ist der Schreck das größte Übel. Schürf- und Platzwunden beispielsweise können sehr bluten, sind aber meist harmlos.

Und: Wie aktuelle ist der Tetanusschutz? Wie gut ist Ihr Erste-Hilfe-Kasten ausgestattet? Haben Sie noch genug Desinfektionsmittel, Pflaster und Trostpflaster? Und wenn es tatsächlich einmal ernster ist, haben Sie bestimmt die Telefonnummer einer netten Kinder- und Jugendärztin zur Hand, die Ihnen weiterhilft.  Mit Verband und Gummibärchen.

Haben Sie noch Fragen? Ihre Kinderärztin berät Sie gerne.

Herzliche Grüße,

Ihre Kinderärztin Dr.med. Anette Meidert

 

Gefährlicher Puppenwagenunfall

Ein ungewöhnlicher Unfall mit einem Puppenwagen wurde letztes Jahr bekannt: Ein zweieinhalb jähriger Junge kletterte unbeobachtet unten in einen faltbaren Puppenwagen über die Radachsen. Er muß dann aufgestanden und mit dem Wagen nach hinten umgefallen sein. Der Puppenwagen klappte zusammen und klemmte den Jungen zwischen Radachse und Boden der Liegefläche ein. Möglicherweise waren auch die Sicherungen des Faltmechanismus offen. Leider war es gerade der Hals, der von der Achse eingeklemmt wurde, so dass der Junge keine Luft mehr bekam und blau wurde. Der Vater fand den Jungen rechtzeitig, befreite ihn und beatmete ihn mehrmals Mund-zu-Mund. Darunter wachte der Junge schnell auf und fing wieder zu atmen und zu husten an. Glücklicherweise war schon beim Eintreffen des Notarztes das Kind weitgehend wieder unauffällig und auch in der Klinik fanden sich keine größeren Verletzungen. Nach zwei Tagen konnte der Junge gesund entlassen werden. Das ist noch einmal gut gegangen!

Selbstverständlich wurde der Unfallhergang untersucht. Spielzeuge unterliegen nach dem Produktsicherheitsgesetz dem technischen Verbraucherschutz auf Landesebene. Zusätzlich ist das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) für Unfälle mit Lebensmittel, Haushaltschemikalien und Chemikalienfreisetzung aus Kinderspielzeug zuständig. In diesem Falle wurden alle Sicherheitsvorschriften eingehalten. Trotzdem kam es zu diesem Unfall. Die Hersteller des Wagens wurden kontaktiert, um eine Lösung für zusätzliche Sicherungen zu erarbeiten.

Haben Sie so etwas ähnliches schon einmal erlebt? Wenn ja, sollten Sie dies bitte unbedingt melden. Es gibt keine Meldepflicht. Aber nur wenn Sie Unfälle melden und auf Sicherheitslücken beim Spielzeug hinweisen, können die zuständigen Behörden handeln und weitere Unfälle verhindert werden.

Was können Sie noch tun?

Es lohnt, sich einmal auf den Boden zu setzen und die Welt aus Kinderaugenhöhe anzuschauen. Was ist da alles interessant? Was können die kleinen Kinderhände erreichen (auch mittels eines Stuhles!) und herunterziehen? Sind alle Regale, Topfpflanzen und Treppen gesichert? Sind alle Steckdosen gesichert, auch die unter der Bank in der Ecke, die nie jemand benutzt? Haben Sie dafür gesorgt, dass Putzmittel, Medikamente, Küchengeräte und Werkzeuge für Kinder unerreichbar und verschlossen sind? Ist der Herd gesichert? Nicht alle Unfälle können wir verhindern, aber wir können das Risiko minimieren. Kinder sind sehr neugierig und nichts ist vor ihren unerschöpflichen Erkundungsdrang sicher. Glücklicherweise verlaufen die meisten Unfälle glimpflich.

Herzliche Grüße,

Ihre Kinderärztin Dr. med. Anette Meidert