Konjunktivitis

Mama, meine Augen jucken so doll!

Geschwollene und gerötete Augen sind im Augenblick ein häufiger Anlass für den Besuch bei der Kinderärztin. Die Ursachen können vielfältig sein. Die ansteckende Bindehautentzündung kennen viele Eltern aus den Kitas zur Genüge. Aber auch allergische Augenentzündungen machen den Kindern zu schaffen.

Bei einer Bindehautentzündung, auch Konjunktivitis genannt, sind oft Bakterien der Auslöser. Häufig sind die Kinder gerade erkältet. Sie reiben sich die Augen und haben so schnell die Viren oder Bakterien in die Augen verteilt. Diese Art der Konjunktivitis ist sehr ansteckend. Daher sollten Sie hier unbedingt auf gute Händehygiene achten, da ein häufiger Übertragungsweg über die Hände in die eigenen Augen geht. Die Kinder sollten in jedem Falle zuhause bleiben, bis die Behandlung gute Wirkung zeigt. Sind Kleinkinder immer wieder von Bindehautentzündungen betroffen, dann kann die Ursache auch ein verengter oder verstopfter Tränenkanal sein.

Gerade jetzt in der Pollenflugzeit können auch Allergien der Auslöser für gerötete und tränende Augen sein. Die Tränenflüssigkeit ist hier in der Regel ganz klar. Die übermäßige Menge entsteht durch eine erhöhte Sekretproduktion der Bindehaut als allergische Reaktion, beispielsweise im Augenblick auf die Gräserpollen. Oft juckt und läuft die Nase gleich mit. Abhilfe schaffen hier antiallergische Medikamente, sogenannte Antihistaminika. Wichtig ist, zu klären, ob und welche Allergien vorliegen und welche Medikamente für ihr Kind geeignet sind.

Nicht zu vergessen sind Fremdkörper im Auge. Es können so einfache Dinge wie Sandkörner sein, die möglicherweise gut auszuwaschen sind. Haben sich die Kinder beim Spielen mit etwas in die Augen gepikst? Kleine Fremdkörper sieht man oft nicht mit bloßem Auge. Der Gang zum Augenarzt ist dann unerlässlich. Er kann klären, ob ein Fremdkörper in der Hornhaut feststeckt und ihn gegebenenfalls gleich entfernen.

Manchmal sind auch eingewachsene Wimpern oder einfach Trockenheit für gerötete, juckende Augen verantwortlich. Wer viel Zeit vor dem Bildschirm verbringt, zwinkert seltener. Die Augen werden weniger mit Tränenfilm benetzt und schneller trocken. Benetzende Augentropfen können hier helfen und eine Bildschirmpause ist sehr günstig.

Bei vielen Ursachen können vorbeugende Maßnahmen helfen. Fragen Sie Ihre Kinderärztin. Sie berät Sie gerne.

Herzliche Grüße,

Ihre Kinderärztin Dr.med. Anette Meidert

Mein Kind ist krank. Und gleich die ganze Familie? Hygieneempfehlungen

Im Kleinkindesalter lernt das Immunsystem sich gegen Krankheitserreger zu verteidigen. Wenn die Kinder das erste Jahr die Krippe oder den Kindergarten besuchen, folgt oft ein Infekt auf den nächsten ohne Atempause. Und die Eltern machen die meisten Infekte gleich mit. Wie werden die Erreger weitergegeben?

Die meisten Infektionen werden durch Tröpfcheninfektion übertragen. Das heißt, wenn die erkrankte Person niest, hustet oder einen direkt anspricht ist eine Übertragung möglich. Bei manchen Erkrankungen muss die erkrankte Person noch keine Symptome haben, um ansteckend zu sein. Zum Beispiel kann man sich bei der echten Grippe am Vortag, bei Windpocken sogar zwei Tage vor Erkrankungsbeginn anstecken. Die infektiöse Konjunktivitis ist sehr leicht übertragbar. Hier ist sogar die Ansteckung möglich, wenn Sie etwas anfassen, was vorher eine erkrankte Person berührt hat und Sie sich dann in die Augen fassen.

Bei Durchfallerkrankungen werden die Viren im Stuhl übertragen. Hier ist der Übertragungsweg meist die Schmierinfektion, z.B. durch mangelndes Händewaschen nach dem Toilettengang.

Was können Sie tun?

Händewaschen (oder desinfizieren, wenn kein Wasser und keine Seife zur Verfügung steht) ist die allerwichtigste Maßnahme. Sie sollten es sich zur Regel machen, immer die Hände zu waschen, bevor Sie Ihr Gesicht berühren.

Jeder in der Familie sollte häufig die Hände waschen, vor allem wenn ein Familienmitglied erkrankt ist: In jedem Fall vor dem Essen und nach jedem Toilettengang. Händewaschen will auch gelernt sein: Mit warmen Wasser und Seife über mindestens 20 Sekunden waschen und auch die Fingerzwischenräume nicht vergessen. Niesen und Husten sollte man möglichst in ein Taschentuch, und dieses dann sofort wegwerfen. Oder man hustet in die Armbeuge.

Desinfizieren lohnt sich:

Denken Sie an die Oberflächen, die häufig benutzt werden: Also Lichtschalter, Türklinken, die Griffe am Kühlschrank und der Mikrowelle, die Badarmaturen, die Toilette, das Treppengeländer, die Fernbedienung und das Kinderspielzeug.

Wenn Sie dann noch auf eine ausreichend Schlaf und eine ausgewogene Ernährung achten, haben Sie schon sehr viel für sich und Ihre Familie getan, um Infektionserkrankungen vorzubeugen.

Herzliche Grüße,

Ihre Kinderärztin Dr. med. Anette Meidert