Höhe

Berge und Fliegen mit Kindern

In der Höhe auf den Bergen oder im Flugzeug wird die Luft dünner, denn der Luftdruck verringert sich. Beispielsweise beträgt In 1000m Höhe der Luftdruck 88%, in 2000m Höhe 77% im Vergleich zur Meereshöhe. Im Flugzeug ist in der Regel der Kabinendruck auf eine Höhe von 2000 bis 2400m eingestellt. Mit dem Luftdruck fällt auch der Sauerstoffpartialdruck, das heißt, es steht dem Körper weniger Sauerstoff zur Verfügung und das muss kompensiert werden. Für den Erwachsenen ist das bis zu einer Höhe von 3500m kein Problem. Die Herzfrequenz und das Herzschlagvolumen werden gesteigert und die Atmung wird schneller. Tatsächlich ist die körperliche Anpassungsreaktion genetisch determiniert. Für manche Menschen ist die Anpassung ganz leicht, für andere ist es schwieriger. Für Kinder gibt es nahezu keine europäischen Daten zu diesem Thema. Zwar sind einige Studien aus China in den letzten Jahren veröffentlicht worden. Sie beziehen sich praktisch nur auf Schulkinder und sind für uns nur bedingt übertragbar.

Jedoch sind gerade für ganz kleine Kinder die Möglichkeiten zur Kompensation im Herz-Kreislaufsystem eingeschränkt. V.a. Säuglinge können ihren Herzschlag und auch ihr Herzschlagvolumen nur bedingt über längere Zeit steigern. Die Atmung ist schon in Ruhe deutlich schneller als beim Erwachsenen und die Mechanismen zur Sauerstoffaufnahme in der Lunge noch nicht ganz so stabil wie beim Erwachsenen. Für eine Flugreise ist dies in der Regel kein Problem, jedoch wird empfohlen für Säuglinge bis zum Alter von12 Monaten eine Schlafhöhe über 1600m, für Kinder im Vorschulalter über 2500m zu vermeiden. Ab dem 8. Lebensjahr wird angenommen, dass die Anpassungsreaktionen wie beim Erwachsenen ablaufen.

In jedem Falle ist der Aufenthalt in der Höhe und Fliegen für Kinder anstrengender als für Erwachsene. Und die ganz Kleinen können ihre Beschwerden nur eingeschränkt mitteilen. Möglicherweise ist es für die ganze Familie entspannter, den Urlaub an einem Ort zu planen, der nur wenige Flugstunden entfernt ist.

Haben Sie noch Fragen? Ihre Kinderärztin berät Sie gerne.

Herzliche Grüße,

Ihre Kinderärztin Dr. med. Anette Meidert