Die Infektzeit will nicht aufhören. Die Nasen der Kinder laufen ständig und die der Erwachsenen dann gleich mit. Aber was passiert denn genau? Bei einem „normalen“ Schnupfen sind die Schleimhäute der Nase, meist durch virale Infekte entzündet. Die Nasennebenhöhlen sind ganz in der Nähe und die Schleimhäute miteinander verbunden. Daher reagieren bei jedem Schnupfen die Nebenhöhlen praktisch immer mit. Nasennebenhöhlen gibt es vier verschiedene: Am bekanntesten sind die Kiefern- und die Stirnhöhlen. Die Kiefernhöhlen entwickeln sich etwa ab dem 2. Lebensjahr und habend im Alter von 15 Jahren ihre endgültige Größe erreicht. Die Stirnhöhlen sind zwar schon im Säuglingsalter angelegt, werden jedoch erst im Kindergartenalter belüftet und erreichen ihre Endgröße erst im Alter von 20 Jahren.
Kleinkinder erleiden jährlich durchschnittlich sieben, meist virale, Infekte der oberen Atemwege. In etwa 5-10% der Fälle kann jedoch eine bakterielle Infektion dazukommen. Warnzeichen sind hier ein eitriger Schnupfen, starkes Krankheitsgefühl und Schmerzen, hohes Fieber und eine Verschlechterung der Beschwerden nachdem es dem Patienten eigentlich schon besser ging. Vorsicht ist auch geboten, wenn zusätzlich eine chronische Erkrankung vorliegt. Andere, seltene Komplikationen von Nasennebenhöhlenentzündungen können eine Mitbeteiligung der Augen oder der Gehirnhäute sein. Bei Kleinkindern muss zusätzlich an Fremdkörpern in der Nase gedacht werden.
Was können Sie tun?
Nasentropfen mit Kochsalz oder eine Nasenspülung können hilfreich sein. Möglicherweise helfen auch bestimmte schleimlösende Medikamente (z.B. aus Eukalyptusextrakt). Wenn die Beschwerden schwerwiegender sind oder länger als 10 Tage dauern, sollten Sie Ihr Kind Ihrer Kinderärztin vorstellen. Möglicherweise ist eine weitergehende Diagnostik oder intensivere Therapie notwendig. Glücklicherweise ist in der Regel die Mitreaktion der Nasennebenhöhlen gerade im Kindesalter unproblematisch. Im Durchschnitt heilt eine akute Infektion innerhalb etwa 10 Tagen ab, und das mit und ohne Therapie.
Haben Sie noch Fragen? Ihre Kinderärztin berät Sie gerne.
Herzliche Grüße,
Ihre Kinderärztin Anette Meidert