Schlafen, schlafen und noch mehr schlafen.

Wer braucht wieviel Schlaf?

Teenager bekommt man am Wochenende und in den Ferien erst mittags aus dem Bett. Das Baby und damit auch die ganze Familie haben allerdings eine schwierige Nacht gehabt.

Schlafstörungen im Kindes- und Jugendalter sind häufig. Man schätzt, dass etwa 20-40% aller Kinder und Jugendlichen unter einer Schlafstörung leiden.

Aber wie viel soll denn ein Kind bzw. Jugendlicher schlafen? Diese Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten.

Der Schlafbedarf ist abhängig vom Alter. Säuglinge schlafen im Durchschnitt ungefähr 14 Stunden, Teenager ungefähr acht Stunden (auch, wenn es manchmal für die Eltern anders aussieht). Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass der Schlafbedarf individuell sehr unterschiedlich sein kann. Bei Säuglingen kann die Abweichung vom Durchschnitt bis zu vier Stunden, bei Jugendlichen bis 2,5 Stunden ausmachen.   

Abhängig vom Alter ist auch die Länge des Schlafzyklus. Jeder Mensch hat Phasen von Tiefschlaf und leichterem Schlaf. Beim Säugling ist dieser Zyklus etwa 45 min lang, beim Erwachsenen etwa 90min. Säuglinge haben also viel häufiger Phasen, in denen sie vielleicht Geräusche machen, sich bewegen oder sogar weinen, ohne richtig wach zu werden. In diesen Momenten ist es wichtig, sehr vorsichtig mit dem Kind umzugehen und es nicht ganz aufzuwecken. Es lernt dabei, wieder ein- bzw. weiterzuschlafen. Das Stillen ist davon nicht betroffen: Säuglinge unter 6 Monate werden in der Regel einmal nachts gestillt, danach ist dies aber nicht mehr unbedingt notwendig. 

Was tun, wenn es mit dem Schlafen nicht klappt? Viele Schlafstörungen sind harmlos und durch einfache Verhaltensmaßnahmen zu beeinflussen.

Ein regelmäßiger Tagesablauf, Einschlafrituale (nicht länger als 15 min), eine regelmäßige Zubettgehzeit sind für einen gesunden Schlaf förderlich. Ruhigere Aktivitäten vor dem Ins-Bett-Gehen, insbesondere Vermeidung von aufregenden Fernsehsendungen und Beschäftigungen am Bildschirm sind günstig für eine schnelle Einschlafphase.

Harmlos sind ebenfalls Schlafstörungen bei Infekten und behinderter Nasenatmung. Sicher haben Sie Nasentropfen zu Hause, um die Nase frei zu bekommen.

Daneben gibt es noch einige Erkrankungen, wie zum Beispiel die übergroßen „Polypen“, die im Schlaf zu Schnarchen bzw. sogar zu Atempausen führen können. Sie zu erkennen und zu behandeln ist für die Entwicklung des Kindes wichtig.

Ein ausgeschlafenes Kind ist fröhlich und aktiv.

Schlaf ist wichtig - für die ganze Familie!

Haben Sie noch Fragen? Ihre Kinderärztin berät Sie gerne.

 

Herzliche Grüße,

Ihre Kinderärztin Dr. med. Anette Meidert