Erkältung

Grippewelle in Bayern angekommen

Auch wenn das neuartige Coronavirus in aller Munde ist, die echte Grippe (verursacht durch das Influenzavirus) macht vor allem den Kindern und Jugendlichen im Augenblick sehr zu schaffen. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts ist die Zahl der akuten Atemwegserkrankungen und der Grippefälle in Süddeutschland weiter gestiegen. Der Anteil der Proben, die in der vierten Kalenderwoche auf Influenza getestet wurden, waren mit 38% positiv und damit im Vergleich zu den davorliegenden zwei Wochen (29% und 31%) weiter steigend. In der letzten Grippesaison (2018/19) schätzt das Robert-Koch-Institut den Anteil der an Grippe-Erkrankten in Deutschland auf 5-20%, das bedeutet 4-16 Millionen Menschen.

Die Symptomatik der Grippe kann sehr unterschiedlich sein: Hohes Fieber, Reizhusten, Kopf- und Gliederschmerzen sind die typischen Zeichen einer Grippe. Allerdings zeigen diese Symptome nur etwa ein Drittel der Patienten. Bei den kleineren Kindern kommt in diesem Jahr manchmal etwas Durchfall dazu. Größere Kinder und auch Erwachsene zeigen mitunter die Symptome einer „normalen“ Erkältung mit nur wenig oder gar keinem Fieber. Die Influenzaviren lassen sich durch einen Schnelltest bei Ihrer Kinderärztin nachweisen. Die Krankheitsdauer liegt meistens bei fünf bis sieben Tagen.

Typischerweise ist die Aktivität des Influenza Virus über drei bis vier Monate mit Beginn im Januar oder Februar im Winter am höchsten. Den Grund dafür vermutet man in der Tatsache, dass Grippeviren bei niedrigen Temperaturen und in trockener Luft besser überleben. Gleichzeitig sind die Schleimhäute der Menschen in der trockenen Luft anfälliger für Viren und Bakterien. Außerdem halten sich im Winter Kinder und Erwachsene in weniger gelüfteten Räumen auf und können sich so leichter gegenseitig anstecken. Denn das Virus braucht eine gewisse Anzahl empfänglicher Personen, um eine „Welle“ auszulösen.

Was können Sie prophylaktisch tun?

Günstig ist es, Abstand zu erkrankten Personen zu halten und Händeschütteln zu vermeiden. Und denken Sie daran, häufig die Hände zu waschen.

Und gehen Sie raus an die frische Luft! Viel Bewegung im Freien, eine ausgewogene Ernährung mit vielen Vitaminen und ausreichend Schlaf sind, neben der Impfung, der beste Schutz gegen die Grippe und andere Infekte.

Haben Sie noch Fragen? Ihre Kinderärztin berät Sie gerne.

Herzliche Grüße,

Ihre Kinderärztin Dr. med. Anette Meidert

Der Schnupfen hört einfach nicht auf....

Noch ist die Erkältungswelle nicht vorbei. Viele verschiedene Viren haben den Landkreis besucht. Unter anderem hat die echte Grippe Kindern und ganzen Familien hohes Fieber beschert. Da ist so ein kleiner Schnupfen harmlos, oder?

Einer der häufigsten Erkältungsviren ist der RS-Virus (das heißt: respiratorischer Synzytial Virus). Schon bis zum Alter von zwei Jahren haben praktisch alle Kinder einmal eine RSV-Infektion durchgemacht. Gesunde Kinder zeigen in der Regel nur die typischen Erkältungssymptome. Leider befällt der RS-Virus aber auch gerne die kleinen Atemwege und verursacht hier einen zähen Schleim. Für Neugeborene und ganz junge Säuglinge kann dies problematisch werden, da ihre kleinen Atemwege eben besonders klein sind und sie noch nicht so effektiv husten. Auch Frühgeborene und Kinder mit chronischen Erkrankungen, wie etwa mit Lungen- und Herzproblemen, können schwer erkranken. Sie atmen dann sehr angestrengt und schnell. Und dabei erschöpfen sie sich mit der Zeit. Die Sauerstoffversorgung kann beeinträchtigt sein und ein Krankenhausaufenthalt ist dann oft nicht mehr zu vermeiden.

Übertragen wird der RS-Virus meist durch Tröpfchen, also durch Niesen und Husten einer infizierten Person auf die nächste. Der RS-Virus überlebt jedoch auch auf Gegenständen und Händen bis zu 45 Minuten und kann durch Kontakt mit den Händen über die Schleimhäute aufgenommen werden.

Wie können Sie sich und Ihre Familie schützen?

Für die Gruppe der besonders gefährdeten Kinder ist eine passive Immunisierung während der „RSV-Zeit“ empfohlen. Eine aktive Impfung ist in Entwicklung, um auch die Neugeborenen und ganz kleinen Säuglinge zu schützen.

Wichtig sind in den Erkältungsmonaten die allgemeinen hygienischen Maßnahmen. Achten Sie auf sorgfältige Händehygiene. Vielleicht wollen Sie auf das Händeschütteln ganz verzichten? Es ist unbestritten, dass viele Viren über die Hände übertragen werden. Gehen Sie nach draußen und vermeiden Sie, so gut Sie können, große Menschenansammlungen in kleinen Räumen. Währen der Heizperiode werden die Schleimhäute durch die trockene Luft noch empfänglicher für Keime. Achten Sie auf ausreichend Schlaf und eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung.

Das hilft auch bei der Abwehr gegen viele andere Viren. Und bald ist der Frühling da.

Haben Sie noch Fragen? Ihre Kinderärztin berät Sie gerne.

Herzliche Grüße,

Ihre Kinderärztin Dr. med. Anette Meidert

Erkältung oder Grippe?

Was ist eigentlich der Unterschied? Was umgangssprachlich „Erkältung“ genannt wird, ist eine akute Infektion der oberen Atemwege. Die echte Grippe ist eine Infektion mit dem sogenannten Influenzavirus.

Der Verlauf der „Erkältungskrankheiten“ ist in der Regel sehr ähnlich. Es beginnt mit einem Kältegefühl, dann kommen Schnupfen, Halsschmerzen, Husten und manchmal  auch leichtes Fieber dazu. Hohes Fieber, ein schneller Beginn, Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen deuten eher auf die echte Grippe hin. Die Beschwerden bei normalen Erkältungskrankheiten nehmen bis zum 3. Tag an Intensität zu, dann lassen die Symptome nach. Nach 7-10 Tagen ist es meist überstanden. Bei der echten Grippe dauert in der Regel alles länger und bis zur vollständigen Genesung können Wochen vergehen. Für Erwachsene sind zwei bis vier „Erkältungen“ im Jahr normal, bei Kindern sind es doppelt so viele. Eine Handvoll Viren sind für die meisten Erkältungserkrankungen verantwortlich, allen voran die sogenannten Rhinoviren. Nachgewiesen wurden allerdings bis zu 200 verschiedene „Erkältungs“-Viren. Eine Infektion mit zwei Viren gleichzeitig ist möglich. Selten spielen Bakterien eine Rolle. Diese sind jedoch häufig für Komplikationen, wie zum Beispiel eine Mittelohr-, Nasennebenhöhlen- oder eine Lungenentzündung verantwortlich.

Wie können Sie sich schützen?

Händeschütteln ist der Übertragungsweg Nummer eins bei den Schmierinfektionen.  Fasst der Betroffene sich dann ins Auge oder an die Nase ist die Übertragung wahrscheinlich. Über Tröpfchen beim Sprechen, Nießen und Husten werden gerne die Influenzaviren übertragen, aber prinzipiell auch alle anderen Viren. Das vermeiden von Händekontakt und großen Menschenansammlungen in der Infektionszeit hilft die Ansteckungsgefahr zu reduzieren. Häufiges Händewaschen, Säubern von Türklinken und Lüften von Räumen sind ebenfalls sehr sinnvolle Maßnahmen. Ist jemand erkrankt und muss nießen oder husten, sollte der Patient sich abwenden und die eigene Armbeuge als Tröpfchen-Fänger benutzen. Damit wird durch eine einfache Methode die Kontamination der Hände vermieden und die Übertragungsgefahr deutlich reduziert.

Bei den Erkältungskrankheiten stehen Ihnen allgemeine Maßnahmen zur Stärkung des Immunsystem zur Verfügung, für die echte Grippe auch eine Impfung. Ausreichend Schlaf, eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung und regelmäßige Bewegung an der frischen Luft stärkt nachgewiesenermaßen die Immunabwehr. So kommen Sie und Ihre Familie gut durch den Winter.

Bleiben Sie gesund!

Herzliche Grüße,

Ihre Kinderärztin Dr. med. Anette Meidert

 

Und schon sind die Erkältungskrankheiten wieder da...

Infekte der Atemwege gehören zu den häufigsten Gründen, warum Kinder und Jugendliche ihre Kinderärztin aufsuchen. Oft geht es den Patienten schon innerhalb einer Woche wieder deutlich besser, aber in bis zu 20% der Fälle ist ein weiterer Besuch bei der Kinder- und Jugendärztin notwendig.

Die meisten Infekte der oberen Atemwege werden von Viren verursacht. Dazu gehören auch die Mittelohr- und Nasennebenhöhlenentzündungen. Diese sind oft sehr schmerzhaft. Hier ist die wichtigste Maßnahme eine gute Schmerzbekämpfung. Bei allen Atemwegsinfekten, auch bei der Mittelohrentzündung, kann in der Regel zunächst über zwei bis drei Tage der natürliche Verlauf mit unterstützenden Maßnahmen abgewartet werden. Dann sollten Sie erneut mit Ihrer Kinderärztin Kontakt aufnehmen und das weitere Vorgehen besprechen.

Vorsicht ist geboten bei Kindern mit chronischen Erkrankungen, bei anhaltendem hohen Fieber und Verschlechterung des Allgemeinzustandes. Hier sollten Sie zeitnah Ihr Kind erneut dem Kinderarzt vorstellen. Möglicherweise ist dann doch ein Antibiotikum notwendig. In großen Studien wurde jedoch gezeigt, dass in Ländern (beispielsweise die Niederlande), in denen etwa die Mittelohrentzündungen nur selten mit einem Antibiotikum behandelt werden, die Komplikationsrate nicht höher liegt als in Ländern, in denen öfter ein Antibiotikum verabreicht wird.  

Was können Sie vorbeugend tun?

Viel Bewegung im Freien und ausreichend Schlaf stärkt das Immunsystem. Viren werden in der Regel durch Tröpfcheninfektion übertragen, daher freuen sie sich sehr über viele Menschen in geschlossenen Räumen. Schon lange ist bekannt, dass auch durch Händeschütteln viele Keime übertragen werden. Zum Schutz der Patienten wurde dies in vielen Arztpraxen abgeschafft. Achten Sie zudem auf eine gute Versorgung mit Vitamin D und eine ausgewogene Ernährung, so tragen Sie ganz wesentlich dazu bei, dass Ihre Familie für die kalte Jahreszeit gut gegen Infekte gerüstet ist.

Herzliche Grüße,

Ihre Kinderärztin Dr. med. Anette Meidert

 

 

Schon wieder eine Erkältung

Husten und Schnupfen, gehören zu den häufigsten Symptomen, weswegen Kinder in der Arztpraxis vorgestellt werden. Vor allem Kinder, die das erste Jahr eine Krippe oder einen Kindergarten besuchen, machen viele Infekte durch. Und oft darf auch gleich die ganze Familie mit teilhaben. Statistisch gesehen erkranken in Deutschland im Durchschnitt 2,8 Patienten (Kinder und Erwachsene) pro Jahr an einem Erkältungsinfekt. Bei 90% der Patienten sind diese Infekte durch Viren verursacht, das heißt primär wird ein Antibiotikum nicht benötigt.

Wie kann man die Beschwerden lindern?

Pflanzliche Wirkstoffe haben in Studien ihre positiven Effekte auf Schnupfen & Co. bewiesen: Der Schleim wird verflüssigt, die Entzündung gemindert und zum Teil werden sogar die Keime in ihrem Wachstum gehemmt.

Auch Tee tut gut: Holunderblüten- und Lindenblütentee sind alte, bewährte Hausmittel und sollen ebenfalls gut gegen Schnupfen und Schnupfenviren helfen. In jedem Falle hilft es, viel zu trinken.

Und der Husten?

Hier muss unterschieden werden zwischen schleimlösenden Mitteln, wie zum Beispiel Thymian, Efeu und Cineol, und hustendämpfenden Wirkstoffen, wie zum Beispiel die Eibischwurzel. Je nach Krankheitsbild ist eher das eine oder das andere notwendig, und manchmal auch beides.

Oft können Sie sich und Ihrem Kind mit diesen Mitteln schon gut helfen. Sind Sie nicht ganz sicher, welches Mittel für Ihr Kind gerade das Richtige ist, dauert die Erkältung an oder kommt Fieber dazu, fragen Sie Ihre Kinderärztin. Sie berät Sie gerne.

Herzliche Grüße,

Ihre Kinderärztin Dr. med. Anette Meidert