Pollen

Endlich sind die Pollen weg! Und nächstes Jahr?

 In den letzten Jahrzehnten hat die Anzahl der Kinder mit allergischen Erkrankungen leider erheblich zugenommen. Mittlerweile leidet fast jedes vierte Kind an einer Allergie. Die Augen jucken, sind rot und geschwollen. Die Nase läuft oder ist ständig verstopft. Oder das Kind hört gar nicht mehr auf zu husten. Auch allergische Ausschläge, Bauchweh und Durchfall können von Allergien kommen.

Bei der Kinderärztin zeigen die Untersuchungen tatsächlich eine Allergie. Und was kann ich jetzt tun?

Das Allergen (oder häufig: die Allergene; dies sind Stoffe, die eine Allergie auslösen) weitestgehend zu vermeiden ist eine guter Ansatz. Bei bestimmten Allergenen (beispielsweise Tierhaare und Hasstaubmilben) ist die Vermeidung des Allergens besonders wichtig. Dadurch lässt sich oft schon eine gute Besserung der Beschwerden erreichen.

Bei anderen Allergenen, bei Pollen oder bei einer Insektengiftallergie, ist das schon schwieriger. Vermeiden der Allergene ist zwar theoretisch eine feine Sache, aber leider nicht verlässlich machbar. Die Birke im Garten reagiert nun mal nicht auf Pollenflugverbot und die Wespen sind schwer erziehbar. Mit Medikamenten kann man die Symptome zwar lindern, aber gerade bei der Insektengiftallergie kann die Reaktion so schwer sein, dass die Patienten immer ein Notfallset im Falle eines Stiches mit sich führen müssen.

Die einzig ursächliche Behandlung ist die sogenannte Hyposensibilisierung. Hier wird über einen längeren Zeitraum in zunehmender Dosis dem Patienten das Allergen zugeführt, auf das er allergisch reagiert. Dadurch wird die Immunantwort des Körpers beeinflusst mit dem Ziel, die Symptome zu reduzieren. Zudem wird dadurch das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamt. Neben der klassischen Hyposensibilisierung, bei der die Allergene gespritzt werden, gibt es für bestimmte Allergene die sublinguale Therapie. Bei dieser Form der Hyposensibilisierung wird  das Allergen wird unter die Zunge genommen.

Grundsätzlich gilt: Die Beschwerden der Kinder in Verbindung mit den nachgewiesenen Allergien bestimmen die Vorgehensweise. Nur was wirklich zu Beeinträchtigungen des Lebens führt, ist es auch wert, behandelt zu werden. Dabei  kommt es auf die Allergenkombination an: Einige Allergene können in der Behandlung zusammen  gegeben werden. Und für manche Allergene (z.B. Gräser) ist die Therapie in Tabletten- oder Tropfenform eine echte Alternative, da die Wirksamkeit inzwischen nachgewiesen ist. Für beide Therapieformen gibt es gute Argumente. Lassen Sie sich individuell von Ihrer Kinderärztin beraten.  

Herzliche Grüße,

Ihre Kinderärztin Dr. med. Anette Meidert

 

Immer noch Schnupfen, aber jetzt sind’s die Pollen...

Der allergische Schnupfen ist eine der häufigsten chronischen Erkrankungen überhaupt. Bis zu 8% der Vorschulkinder und bis zu 20% der älteren Kinder sind betroffen. Etwa 75% der Patienten mit Heuschnupfen entwickeln Symptome vor dem 25. Lebensjahr. Am häufigsten tritt er zwischen dem 6. Und 16. Lebensjahr erstmalig auf.

 

Was passiert genau beim „Heuschnupfen“?

Pollen und andere Allergene lösen eine Entzündungsreaktion an der Nasenschleimhaut aus. Die Nase reagiert meist sofort, aber auch verzögerte Reaktionen nach etwa drei Stunden sind möglich. Die Symptome umfassen Juckreiz in der Nase, Niesen, Schwellung der Nasenschleimhaut und Nasenausfluß. Die ständige Entzündungsreaktion der Schleimhaut führt dazu, dass die Nase auch auf andere Reize wie Staub, Düfte und Rauch schnell reagiert. Häufig sind auch die Augen beteiligt und bis zu 40% der Kinder mit Heuschnupfen leiden zusätzlich unter Asthma bronchiale. Auch chronische Paukenergüsse können allergisch bedingt sein.

Um zu klären, ob bei Ihrem Kind wirklich ein Heuschnupfen vorliegt, können verschiedene Tests durchgeführt werden. Bei dem sogenannten Prick-Test, beispielsweise, werden sehr kleine Mengen von Allergenen in die Haut eingebracht und schon nach 20 Minuten kann die lokale Reaktion beurteilt werden.

 

Was können Sie tun?

Soweit möglich, sollte der Patient das Allergen meiden. Das ist bei einer Milben- und Tierhaarallergie möglich, bei einer Pollenallergie schwierig. Hier können ein paar allgemeine Verhaltensempfehlungen schon helfen: Im Pollenflug sollten Sie das Kinderzimmer nur kurz lüften. Die Kleidung, die am Tage getragen wurde, sollte nicht im Kinderzimmer aufbewahrt werden. Und Haare-Waschen am Abend reduziert ebenso die Pollenbelastung für die Nacht.

Abhängig vom Alter des Kindes und der Art der Allergie, gibt es vielfache Behandlungsmöglichkeiten. Durch eine gute Therapie ist fast immer ein symptomfreies Leben möglich.

Und Sport und Spiel machen draußen wieder Spaß ohne ständig laufende Nase...

Haben Sie noch Fragen? Ihre Kinderärztin berät Sie gerne.

Herzliche Grüße,

Ihre Kinderärztin Anette Meidert

Nahrungsmittelallergien im Kindesalter

Echte, sogenannte primäre Nahrungsmittelallergien entstehen bereits im Säuglingsalter. Sie kommen häufig vor und können manchmal zu lebensbedrohlichen Reaktionen führen. Häufig sind hier Allergien gegen Hühnerei, Kuhmilch, Erd- und Baumnüsse, Weizen, Soja und Fisch. Schulkinder entwickeln oft eine sekundäre Nahrungsmittelallergie. Hier ist nicht das Nahrungsmittel der primäre Allergie-Auslöser, sondern Pflanzenpollen. Allen voran die Birke ist in ihren Allergiekomponenten (Allergenen) sehr verwandt mit verschiedenen Nahrungsmittel. Birkenallergiker reagieren beispielsweise gerne auch auf Haselnuss, Apfel und Karotte. Das Besondere dabei ist, dass diese Nahrungsmittel in erhitzter Form oft gut vertragen werden, während bei den primären Nahrungsmittelallergien die Lebensmittel in jeder Form zu einer allergischen Reaktion führen.

Bei echten Nahrungsmittelallergien reagieren die Kinder in der Regel sofort. Fast immer zeigt sich eine Reaktion an der Haut: Es kann zu Rötung und Schwellung kommen. Aber auch der Magen-Darm-Trakt kann mit Durchfall und Erbrechen beteiligt sein. Weiter kann es zu Atemnot und Kreislaufproblemen kommen.

Bei den pollenbedingten Nahrungsmittelallergien ist eher der Mund und Rachen betroffen. Jucken und Schwellung sind häufig, schwere Reaktionen sind dagegen selten.

Was kann man tun?

Im Augenblick ist die einzig empfohlene Therapie für primäre Nahrungsmittelallergien das vollständige Meiden des betreffenden Nahrungsmittels. Bei sekundären Nahrungsmittelallergien ist möglicherweise die Durchführung einer Hyposensibilisierung sinnvoll. Dabei wird dem Patient in steigender Konzentration das  Pollenallergen zugeführt und der Köper sozusagen daran gewöhnt. Oft verschwindet damit dann auch die Reaktion auf Nahrungsmittel. Für die primären Nahrungsmittelallergien gibt es noch keine Empfehlungen einer Hyposensibilisierung. Die laufenden Studien hierzu sind jedoch vielversprechend.

Patienten mit schweren Reaktionen gegen Nahrungsmittel sollten immer ein „Notfallset“ und einen Allergiepass mit sich führen. Häufig treten diese Reaktionen gerade in der Schule oder im Kindergarten auf. Eine Anleitung der Betreuungspersonen zur Verwendung des Notfallsets ist sehr wichtig.  

Gerade im Säuglings- und Kleinkindesalter ist es gar nicht so einfach darauf zu achten, dass durch das Vermeiden des Allergie-auslösenden Nahrungsmittels keine Fehlernährung entsteht. Eine professionelle Beratung kann hier helfen und möglicherweise die Ernährung erleichtern. Glücklicherweise verschwinden gerade die Hühnerei- und Kuhmilchallergien sehr häufig wieder innerhalb eines Jahres.

Haben Sie noch Fragen? Ihre Kinderärztin berät Sie gerne.

Herzliche Grüße,

Ihre Kinderärztin Dr.med. Anette Meidert

 

 

Pollenallergien im Kindesalter

Endlich wird es Frühling und schon kitzelt die Nase und die Augen jucken. Die Hasel und Erle verteilen schon kräftig ihre Pollen. Pollenallergien sind im Kindesalter häufig. Je nach Altersgruppe sind 10 bis 20% der Kinder und Jugendlichen von Heuschnupfen betroffen.

Was ist eigentlich eine Allergie?

Der Körper reagiert mit einer überschießenden Abwehr auf Umweltstoffe, die eigentlich harmlos sind (z.B. Pollen). Diese Abwehrreaktion führt dann zu Krankheitssymptomen: Schnupfen, Niesreiz und rote, geschwollene Augen. Und alles juckt. Manchmal kommt auch Husten dazu, der sich bis zum allergischen Asthmaentwickeln kann. Bei den Pollen unterscheiden wir Pollen, die von Insekten verteilt werden und Pollen, die vom Wind zur Bestäubung der Pflanzen getragen werden. Gerade letztere schweben sehr leicht, können weite Strecken zurücklegen und bis auf eine Höhe von 5000m aufsteigen. Die Pollenbelastung ist nicht immer gleich: Der Pollenflug unterliegt tageszeitlichen Schwankungen: In der Stadt fliegen die Pollen am frühen Abend, in ländlichen Gegenden in den frühen Morgenstunden am meisten. Und direkt nach Regen ist die Pollenbelastung besonders hoch.

Wichtig ist, festzustellen ob überhaupt und welche Allergie vorliegt. Ein Heuschnupfen ist keine banale Erkrankung. Der erste Ansprechpartner ist Ihre Kinderärztin. Sie kann klären, welche Tests notwendig sind und sie möglicherweise auch gleich durchführen. 

Was können Sie tun? 

Schon ein paar allgemeine Verhaltensempfehlungen können etwas helfen: So sollten Sie bei einer nachgewiesenen Pollenallergie das Kinderzimmer im Pollenflug nur kurz lüften. Die Kleidung, die am Tage getragen wurde, sollte nicht im Kinderzimmer aufbewahrt werden. Und Haare Waschen am Abend reduziert ebenso die Pollenbelastung für die Nacht. Verschiedene Dienste informieren aktuell über den zu erwartenden Pollenflug. So lassen sich auch Spielzeiten im Freien danach ausrichten.

Ist die Diagnose einer Allergie gestellt, gibt es vielfache Behandlungsmöglichkeiten. Diese sind abhängig vom der Art der Allergie und vom Alter des Kindes. Durch eine gute Therapie ist fast immer ein überwiegend symptomfreies Leben möglich.

Und das Spielen in der Wiese geht wieder ohne ständige Niesattacken!

Haben Sie noch Fragen? Ihre Kinderärztin berät Sie gerne.

Herzliche Grüße,

Ihre Kinderärztin Dr.med. Anette Meidert