Telefonieren

Erhöht das mobile Telefonieren im Kindesalter das Risiko für Hirntumore?

Schnurlose Telefone und Handys senden bei Benutzung hochfrequente elektromagnetische Wellen aus. Klar, sonst kann man ja nicht Telefonieren. Aber ist das gefährlich? Die Antwort ist, leider, nicht eindeutig nein. Der Körper nimmt beim Telefonieren Strahlung auf: Die sogenannte „Spezifische Absorptionsrate“ (SAR). Die Grenzwerte für Mobiltelefone liegen weit unterhalb von messbaren Effekten im Körper. Jedoch wird immer wieder die Frage gestellt, ob die Strahlungen langfristig zu einer erhöhten Rate für Hirntumore führen: Das heißt, ob viel Telefonieren im Kindesalter zu einer erhöhten Hirntumorrate im Erwachsenenalter führen kann.

Eine Studie aus Schweden aus dem Erwachsenenalter zeigt, dass je häufiger das Handy oder ein schnurloses Telefon benutzt wurde desto höher war das Risiko an einem Hirntumor zu erkranken. Die Studienlage im Kindesalter ist schwierig und widersprüchlich. Eine neue Studie wird dazu gerade durchgeführt.

Bis die Ergebnisse erhältlich sind, ist es geraten, das Telefonieren mit Handy und schnurlosen Telefonen vor allem im Kindesalter möglich kurz zu halten. Die Geräte sollten einen möglichst niedrigen SAR-Wert aufweisen. Vielleicht lässt sich (und die Kinder sind hierin Meister) statt Telefonieren eine kurze SMS schreiben? Oder vielleicht ein schickes Headset nutzen? Auf alle Fälle lohnt es sich, beim Verbindungsaufbau das Handy nicht ans Ohr zu halten, da hier eine hohe Strahlungsleistung entsteht.

Herzliche Grüße,

Ihre Kinderärztin Dr. med. Anette Meidert