Trinken

Trinken nicht vergessen

Der Sommer ist vorbei, die kühleren Temperaturen bringen uns nicht mehr zum Schwitzen. Da müssen wir bei den Kindern und uns nicht mehr so sehr auf die Trinkmenge achten, oder? Aber gerade jetzt ist einer meiner häufigsten Sätze in der Sprechstunde: Mehr trinken!

Warum ist das so?

Eben durch die kühleren Temperaturen ist das Trinkbedürfnis nicht mehr so hoch. Wir halten uns mehr drinnen auf und hier wird die Luft trockener, denn die Heizungsperiode hat begonnen. Das heißt, wir verlieren über die Haut und Atemwege viel Flüssigkeit und der Körper braucht mehr zum Ausgleich.

Wasser ist sehr wichtig für den Körper: Neugeborene bestehen zu etwa 80% aus Wasser, Erwachsene zu 50-60%. Wir brauchen Flüssigkeit für viele verschiedene Körperfunktionen: Wasser ist am Transport und an der Ausscheidung von fast allen Stoffen beteiligt und fungiert als Kühlmittel des Körpers. Ohne Wasser kann die Niere keinen Urin produzieren und auch der Stuhlgang funktioniert nicht richtig. Wenn Wasser fehlt, schrumpfen die Zellen und wir trocken aus. Der Blutdruck sinkt und das Bewusstsein wird gestört. Das ist vor allem wichtig bei Infektionserkrankungen und Fieber. Denn hier steigt der Wasserbedarf noch zusätzlich. Austrocknen kommt bei Kindern fast immer durch erhöhten Flüssigkeitsverlust zustande: Allem voran durch Erbrechen und Durchfall.

Aber wie viel Wasser brauchen wir denn?

Gesunde Säuglinge brauchen in der Regel keine zusätzliche Flüssigkeit bis zur dritten Beikostmahlzeit. Dann sind etwa 200ml Wasser zusätzlich empfohlen. Die benötigte Trinkmenge steigt dann mit dem Alter an: 4-6 Jährige sollen etwa 800ml trinken, 15-18 Jährige etwa 1,5l. Der übrige Wasserbedarf wird über die Nahrung gedeckt, denn auch hier wird neben Nährstoffen Wasser aufgenommen. Das ist der Grundbedarf. Denken Sie daran: Beispielsweise bei Sport, Infektionserkrankungen und Fieber brauchen wir noch mehr. Denn die Wasserbilanz muss stimmen.

Übrigens enthalten Fruchtsäfte wie auch Limonaden zu viel Energie und sollten nicht zum Durstlöschen getrunken werden. Wasser und ungesüßter (Kräuter- oder Früchte-)Tee sind zum Trinken am besten geeignet.

Herzliche Grüße,

Ihre Kinderärztin Dr. med. Anette Meidert

 

Ostern, Eier und gesunde Ernährung

  Ostern steht vor der Tür-ein schlechter Zeitpunkt über gesunde Ernährung zu sprechen?

 

Die erste Frage ist gleich, was genau ist gesundes Essen. Wir verbinden damit meist mit frischen und natürlichen Lebensmitteln selbst zu kochen. Auch die aktuellen Empfehlungen für die Kinderernährung sehen dies so. Die Wirklichkeit sieht jedoch oft anders aus: Der gesellschaftliche Wandel und die Zeitverknappung in den Familien bringen viele Fertigprodukte auf den Tisch: Angefangen vom Früchtejoghurt aus dem Kühlregal bis hin zur Tiefkühlpizza.

Und dann sind da noch die Kinder selbst, die „gesund“ oft mit „schmeckt nicht“ gleichsetzen und überhaupt nicht dazu zu bewegen sind, frische Paprika zu essen, höchstens vielleicht Nudeln mit Tomatensoße, und das auch nur mit den Fingern. Aber Süßes? Jederzeit! Und erst die Ostereier....

 

Das Bevorzugen von Süßem und die Abneigung gegenüber grünem Gemüse und neuen Lebensmitteln sind den Kindern angeboren. Unseren Vorfahren half dies zu überleben und unverträgliche Nahrung zu meiden. Süßes war gleichzusetzen mit vielen, schnellen Kalorien, Grünes konnte potentiell giftig sein. Neue, unbekannte Nahrung wurde nur in kleinsten Bissen probiert.

Im Kindergartenalter ist dieses ursprüngliche Essverhalten am stärksten ausgeprägt. Die Kinder beobachten dann immer mehr ihre Ess-Umgebung und ahmen das Essverhalten nach.

 

Nicht vergessen darf man die Bedeutung der Getränke: In Limonade und Cola ist viel Zucker enthalten. Das ist jedem klar. Weniger bekannt ist, dass Apfelsaft etwa die gleiche Menge Energie in Form von Fruchtzucker liefert. Die Nationale Verzehrsstudie II der Bundesregierung sagt uns, dass in Deutschland mehr Kalorien in Form von Säften und Nektaren verzehrt werden als durch Limonaden. Also: Lieber Wasser und ungesüßten Tee anbieten. Auch die Zähne werden es Ihnen danken.

 

Klar ist, dass eine ausgewogene, gesunde Ernährung auch weiterhin die allgemeine Empfehlung für gesundes Wachstum und Entwicklung ist. Dazu gehört auch, dass es den Kinder vorgelebt und in einfachen Worten erklärt wird: Z.B. dass da doch noch die grüne Farbe auf dem Teller fehlt. Denn viele Farben sind gesund. Das weiß auch der Osterhase.

 

Herzliche Grüße,

Ihre Kinderärztin Dr. med. Anette Meidert

 

 

 

Der Mensch: Ein Wassertier

Zu einem großen Teil besteht der Mensch aus Wasser: Neugeborene bestehen aus etwa 80% aus Wasser, Erwachsene aus etwa 50-60%. Ohne Wasser können wir nicht leben. Erwachsenen können nur drei bis vier Tage ohne Wasser auskommen, Kinder, je nach Alter, deutlich kürzer. Wasser ist für viele Körperfunktionen wichtig: Es ist am Transport für verschiedene Stoffe beteiligt und fungiert als Kühlmittel des Körpers. Es ist eng mit den Ausscheidungsprozessen des Körpers verknüpft: Ohne Wasser kann die Niere keinen Urin produzieren und auch der Stuhlgang funktioniert nicht richtig. Wenn Wasser fehlt, schrumpfen die Zellen und wir trocken aus. Der Blutdruck sinkt und das Bewusstsein wird gestört.

Wasser wird natürlich vor allem in Form von Getränken aufgenommen. Aber auch über Nahrung nehmen wir Wasser auf. Außerdem entsteht bei der Verarbeitung von Nährstoffen Wasser.

Wir verlieren Wasser über viele Wege: Über die Niere und den Stuhlgang. Über die Atmung und über unsichtbares und sichtbares Schwitzen. Und das kann bei Anstrengung oder heißem Klima schon mal bis zu vier Liter Wasserverlust bedeuten.

 

Immer heißt es: früh genug trinken! Denn die Wasserbilanz muss stimmen. Klinisch bedeutsames Austrocknen kommt bei Kindern übrigens fast immer durch erhöhten Verlust zustande: Allem voran durch Erbrechen und Durchfall.

Und wieviel Trinken ist genug?

Gesunde Säuglinge brauchen in der Regel keine zusätzliche Flüssigkeit bis zur dritten Beikostmahlzeit. Dann sind etwa 200ml Wasser zusätzlich empfohlen. Die benötigte Trinkmenge steigt dann mit dem Alter an: 4-6 Jährige sollen etwa 800ml trinken, 15-18 Jährige etwa 1,5l. Der übrige Wasserbedarf wird über die Nahrung gedeckt.

Wasser und ungesüßter (Kräuter-)Tee sind übrigens zum Trinken am besten. Schon Fruchtsäfte enthalten zu viel Energie und sollten nicht zum Durstlöschen getrunken werden.

Na denn Prost!

Herzliche Grüße,

Ihre Kinderärztin Dr. med. Anette Meidert