Baby

Kuhmilchallergie im Kindesalter

Nahrungsmittelallergien werden immer häufiger. Im Kindesalter ist nach dem Hühnerei die Kuhmilch der zweite Favorit unter den Allergie auslösenden Nahrungsmitteln. Auch Stillen schützt davor nicht: Selbst ausschließlich gestillte Kinder können eine Unverträglichkeit gegen Kuhmilch entwickeln. Neue Untersuchungen gehen davon aus, dass etwa eines von 200 Kindern betroffen ist.

Was sind die Symptome?

Es gibt Sofortreaktionen und Symptome, die erst verzögert auftreten.

Zu den Sofortreaktionen gehören Hautveränderungen, beispielsweise Nesselsucht, Störungen der Atmung wie eine laufende Nase und Asthma, und Beeinträchtigungen des Herz-Kreislaufsystems. Durchfall und Erbrechen können sofort oder etwas später auftreten. Eine Verschlechterung von Hautekzemen als Ausdruck der Kuhmilchallergie tritt in der Regel mit einer Zeitverzögerung auf.

Oft treten die ersten Symptome bereits im frühen Säuglingsalter auf. Im ersten Lebensjahr werden insgesamt die meisten Kuhmilchallergien diagnostiziert.

Die genauen Mechanismen der Unverträglichkeitsreaktion sind noch nicht vollständig geklärt. Und die Diagnostik ist schwierig: Bei jedem vierten Kind mit Kuhmilchallergie ist im Blut kein Nachweis der Allergie zu finden. Daher wird es in der Regel notwendig sein, das Kind zunächst Kuhmilch-frei zu ernähren und zu beobachten, ob sich die Symptome darunter bessern. Danach sollte ein Provokationstest unter ärztlicher Aufsicht angeschlossen werden, um die Diagnose zu bestätigen.

Ist eine Allergie gegen Kuhmilch nachgewiesen, sollten alle Produkte, die Kuhmilch enthalten, gemieden werden. Wird das Kind noch gestillt, sollte die Mutter sich Kuhmilch-frei ernähren, dabei aber unbedingt auf eine ausreichende Kalziumzufuhr achten. Milch von anderen Tieren (Ziege, Schaf) ist als Ersatz ungeeignet, da häufig Kreuzreaktionen auftreten. Je nach Schwere der Erkrankung stehen verschiedene, industriell hergestellte, Kuhmilch-freie Milchen zur Verfügung.

Es wichtig, immer wieder zu überprüfen, ob das betroffene Kind nicht doch beginnt, die Kuhmilch zu tolerieren. Je nach Art der Allergie kann die Provokation zuhause erfolgen oder muß in der Kinderklinik überwacht werden. Glücklicherweise verschwindet die Kuhmilchallergie in etwa 80% der Fälle bis zum vierten Lebensjahr und die Kinder können wieder ganz normal die Kuhmilch trinken.   

Haben Sie noch Fragen? Ihre Kinderärztin berät Sie gerne. 

Herzliche Grüße,

Ihre Kinderärztin Dr. med. Anette Meidert 

Babyschwimmen

Fast in jedem Schwimmbad kann man inzwischen Kursangebote zum Babyschwimmen finden. Gerade die jungen Babys sind doch gut an das Medium Wasser gewöhnt, oder nicht? In der Vorstellung, dass die Babys automatisch die Luft anhalten. wird beim Babyschwimmen oft ein kurzes Tauchen praktiziert. Tatsächlich kommen Säuglinge mit dem sogenannten Atemanhaltereflex zur Welt. Er führt dazu, dass bei Wasserkontakt Mund und Augen geschlossen werden und der Atem angehalten wird. Leider verschwindet dieser Reflex irgendwann im ersten Lebensjahr. In Studien wurde gezeigt, dass dies auch schon nach vier Wochen der Fall sein kann. Sie können sich also nicht darauf verlassen, dass ihr Kind tatsächlich die Luft anhält.

Babys schlucken auch bei den normalen Übungen viel mehr Schwimmbadwasser als Erwachsene. Möglicherweise ist dies der Grund dafür, dass sie öfter an Durchfallserkrankungen leiden als Kinder, die nicht am Babyschwimmen teilnehmen. Die Rotavirenimpfung sollte daher vor Beginn des Babyschwimmens abgeschlossen sein.

Wasser leitet Wärme 25-mal so gut wie Luft. Das heißt, im Wasser kühlt man schnell aus und der kleine Säugling noch schneller. Zum Babyschwimmen sollte das Schwimmbadwasser mindestens 30°C, besser 33°C, betragen.

In Deutschland ist die Chlormenge in Schwimmbädern niedrig. Das ist gut für Kinder, die Asthma-gefährdet sind. Die wirklich unbedenklich niedrigen Werte werden jedoch nicht von allen Schwimmbädern erreicht, daher ist bei Kindern aus Familien mit vielen Allergien zur Zurückhaltung beim Babyschwimmen zu raten. Fragen Sie Ihre Kinderärztin, ob Babyschwimmen für Ihr Kind geeignet ist.

Der Eltern-Kind-Kontakt ist beim Babyschwimmen sehr intensiv. Sich bewegen im Wasser kann Ängste abbauen und die motorische Entwicklung fördern. Vor allem sollen Eltern und Kind viel Spaß dabei haben.

 

Herzliche Grüße,

Ihre Kinderärztin Dr. med. Anette Meidert