Obstipation

Mama, ich kann nicht auf Toilette gehen...

In den ersten Lebensjahren wird die Stuhlentleerung sehr aufmerksam von den Eltern beobachtet. Schnell geben Unregelmäßigkeiten Anlass zur Sorge. Häufig geht es um fehlenden Stuhlgang. Wie genau eine Verstopfung definiert ist, ist abhängig vom Lebensalter: Bei gesunden Kleinkindern bedeutet dies etwa, zwei oder weniger Stuhlentleerungen in der Woche. Tatsächlich kann eine Verstopfung ganz unterschiedliche Symptome hervorrufen: Die Kinder verlieren ihren Appetit, sind vielleicht weinerlich und haben möglicherweise Bauchschmerzen. Häufig (in bis zu 90% der Fälle) kommt es paradoxerweise auch zu Kotschmieren und Durchfall. Der Grund hierfür sind die verhärteten Stuhlmassen im Enddarm. Der Körper schafft es nicht, den „Stuhlpfropfen“ hinauszubefördern. Er versucht es jedoch mit allem Mitteln und behilft sich dann mit flüssigem Stuhl, der um den „Pfropfen“ vorbei hinausfließen kann. Wenn die Verstopfung zu einem chronischen Problem wird, kann dadurch sogar die Gewichtszunahme der Kinder beeinträchtigt sein.

Verstopfung kann in seltenen Fällen, v.a. wenn sie früh nach der Geburt beginnt, eine organische Ursache haben: Allen voran die Kuhmilchallergie. Viel häufiger sind jedoch sogenannte funktionelle Verstopfungen, die beispielsweise nach einer schmerzhaften, unangenehmen Erfahrung am Anus oder einfach nach einer akuten Verstopfung bei einer fieberhaften Erkrankung auftreten. Auch willkürliches Stuhlzurückhalten, etwa in der Phase des Toilettentrainings, kann möglicherweise zu einer Verstopfung führen.

Wichtig ist, dass eine akute Verstopfung richtig und schnell behandelt wird, so dass sie erst gar nicht chronisch wird. Bei einer chronischen Verstopfung sollte eine Basisdiagnostik durchgeführt werden, so dass dann eine adäquate Therapie begonnen werden kann.

Fragen Sie ihre Kinderärztin, die berät Sie gerne.

Herzliche Grüße,

Ihre Kinderärztin Dr. med. Anette Meidert