Sonnenschutz

Sonnenschutz-ja bitte, aber welcher?

Hurra, endlich sind die Sommerferien da. Alle wollen in den Urlaub und in die Sonne. Denn Sonne ist gut für Körper und Seele, oder?

Wir wissen, dass etwa 80% der individuellen Sonnenlichtexposition in den ersten 18 Jahren unseres Lebens erfolgt. Und jeder, der mehr als 2 „Sonnenbrände“ im Kindesalter erlitten hat, trägt ein höheres Risiko, im Erwachsenenalter an einem Melanom zu erkranken. Also: Sonnenschutz ist wichtig.

Vor allem für unsere Kleinsten: Je jünger das Kind, desto dünner und durchlässiger ist die Haut für UV-Strahlen, aber auch für Chemikalien. Außerdem haben Säuglinge und Kleinkinder bezogen auf das Körpergewicht, mehr Körperoberfläche. Das bedeutet, unliebsame Stoffe von Kosmetika können relativ mehr resorbiert werden als bei Erwachsenen.

Im Unterschied zu Arzneimitteln sind aber Kosmetika nicht zulassungspflichtig. Sie werden zwar vom Bundesinstitut für Risikobewertung überwacht, die tatsächliche Risikobewertung ist jedoch mangels Daten oft schwierig.

Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Lichtschutzfiltern: Einen chemischen UV-Filter, der in die Haut einzieht und dort die UV-Strahlen absorbiert und einen mineralischen Sonnenschutz, der auf der Haut verbleibt und wie ein Spiegel das UV-Licht reflektiert. Leider werden in vielen Produkten oft die beiden Komponenten kombiniert, um einen hohen Lichtschutzfaktor zu erreichen. Von chemischen Lichtschutzfiltern ist bekannt, dass sie durch die Haut resorbiert werden und allergische Reaktionen hervorrufen können. Sie können durch die Haut auch in die Muttermilch und in die Plazenta gelangen. Einige Substanzen sind sogar im Trinkwasser gefunden worden und für manche der chemischen Stoffe wurden hormonelle Wirkungen nachgewiesen.

Mineralische Lichtschutzfilter verbleiben auf der Haut und hinterlassen oft einen weißen Film, der aber vermutlich mehr die Eltern, als die Kinder selbst stört.

Also was tun?

Säuglinge und Kleinkinder sollten die direkte Sonne möglichst meiden und vor allen mit Kleindung und Hut geschützt werden. Bei der Wahl von Sonnenschutzmitteln sind eher mineralische Sonnencremes zu empfehlen.

Und: Cremen Sie viel und oft. Meist wird nämlich einfach zu wenig Sonnencreme aufgetragen und damit sinkt der Lichtschutzfaktor schnell um die Hälfte. Sorgfältiger Sonnenschutz ist für alle wichtig.

Haben Sie noch Fragen? Ihre Kinderärztin berät Sie gerne.

Herzliche Grüße,

Ihre Kinderärztin Dr. Anette Meidert

Endlich Sommer und jetzt geht’s zum Baden!

Die Sommerferien stehen vor der Tür. Viele Familien haben den Sommerurlaub schon lange gebucht. Die Seen und das Meer haben ihre Anziehungskraft nicht verloren. Kinder und Erwachsene haben viel Spaß am und im Wasser. Leider ist jedoch nach den Verkehrsunfällen das Ertrinken im Kindesalter die zweithäufigste Art, tödlich zu verunglücken. Und die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) berichtet, dass im Grundschulalter nur etwa die Hälfte der Kinder sicher schwimmen kann, Tendenz sinkend...

Kleinkinder sind besonders gefährdet: Der relativ zur Körpergröße große, schwere Kopf stellt eine besondere Gefahr dar. Er wird im Wasser nach unten gezogen und ist damit oft die Ursache, dass immer wieder kleine Kinder in seichten Gewässern ertrinken. Also lebenswichtig: die Kinder immer im Blick behalten und sich noch einmal versichern, dass die Tür zum Pool oder Teich gut gegen kleine, neugierige Kinderhände gesichert ist. Schwimmhilfen können die ersten Schritte ins Wasser erleichtern, aber eine echte Hilfe zum richtigen Schwimmenlernen sind sie nicht, und erst recht bieten sie keine ausreichende Sicherheit.

Und denken Sie an den Sonnenschutz! Gerade, wenn sich die Familie viel am, im und auf dem Wasser aufhält, ist die Gefahr eines Sonnenbrandes groß. Wichtig ist, viel und immer wieder Sonnencreme aufzutragen. Der Sonnenschutzfaktor, der auf der Tube steht, wird nur erreicht, wenn genügend Creme benutzt wird und das ist erfahrungsgemäß eher selten der Fall.

Was gehört noch in die Urlaubsapotheke?

Angepasst an das Alter der Familienmitglieder sollten Schmerz- und Fiebermittel, ein Mittel gegen Übelkeit und Erbrechen, Nasentropfen, ein Mückenabwehrspray und auch ein Gel für Insektenstiche und leichten Sonnenbrand, ein Fieberthermometer, ein Desinfektionsmittel und Pflaster nicht fehlen. Und alle persönlichen Medikamente nicht vergessen! So starten Sie gut gerüstet in den Urlaub.  

Haben Sie noch Fragen? Ihre Kinderärztin berät Sie gerne.

Herzliche Grüße,

Ihre Kinderärztin Dr. med. Anette Meidert

Sonnenschutz für alle

Sonne macht gute Laune, das ist wissenschaftlich erwiesen.

Nach dem kalten Frühling und den harten Zeiten im Winter streben wir alle nach draußen und wollen Wärme und Sonne genießen.

Und wie ist das mit dem Sonnenschutz?

Für Babys ist er besonders wichtig: Ihre Haut ist noch sehr zart und enthält wenig Melatonin. Das macht sie sehr durchlässig für UV-Strahlung. In den ersten zwölf Monaten sollen Babys überhaupt nicht einer direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden. Aber auch im Schatten ist niemand vollständig vor UV-Strahlung geschützt. Daher ist es wichtig, hier ebenfalls für guten Sonnenschutz zu sorgen. Für Babys und Kleinkinder bietet sich primär textiler Sonnenschutz an und ein schicker Sonnenhut darf auch nicht fehlen. Unbedeckte Hautpartien sollten mit einer dicken Schicht Sonnenschutzmittel geschützt werden.

Unbedingt sollten Sie darauf achten, dass die Sonnencreme für das entsprechende Alter geeignet und möglichst frei von Zusatzstoffen ist. Vor allen für Babys ist das wichtig. Ihre zarte Haut ist leider viel durchlässiger als die Erwachsenenhaut. Alle Formen von Schadstoffen können so leicht vom Körper aufgenommen werden.  

Untersuchungen haben gezeigt, dass ungefähr 80% der individuellen Sonnenlichtexposition in den ersten 18 Jahren unseres Lebens erfolgt. Mehr als 2 „Sonnenbrände“ im Kindesalter stellen ein Risiko dar, im Erwachsenenalter an einem Melanom (das ist eine Art des Hautkrebses) zu erkranken. Ein weiterer Risikofaktor dafür ist ein heller Hauttyp.

Gleichzeitig wurde in den Studien klar, dass wir praktisch immer zu wenig Sonnencreme verwenden. Um den auf der Sonnencreme angegebenen Lichtschutzfaktor (LSF) zu erreichen, ist 2mg/cm2 Creme notwendig, - und das mit regelmäßiger Wiederholung. In der Regel wird aber nur 0,5-1mg/cm2 aufgetragen. Das wiederum bedeutet, dass der wirksame LSF auf 25-50% des angegebenen LSF sinkt. Also beispielsweise ein Lichtschutzfaktor von 30 wird auf einen reellen Lichtschutzfaktor von 15 reduziert.

Also: Viel cremen hilft viel! Sorgfältiger Sonnenschutz ist wichtig.

Haben Sie noch Fragen? Ihre Kinderärztin berät Sie gerne.

Herzliche Grüße,

Ihre Kinderärztin Dr. med. Anette Meidert

 

Sonnenschutzmittel mit Umweltproblemen...

Der wunderbare Sommer ist vorbei. Der Alltag hat uns wieder und die Sonnenschutzmittel verschwinden im Schrank bis zum nächsten Urlaub. Sonnenschutz ist wichtig. Umso beunruhigender sind Nachrichten, die von Rückständen von Sonnenschutzmittel in den Meeren, Korallenriffen, Fischen und auch im Menschen berichten.

In den Cremes für die Haut erfolgt Sonnenschutz durch den Einsatz von Mineralien wie etwa Zink- oder Titanoxid, oft in Form von Nanopartikeln, oder mithilfe von chemischen Substanzen. Oft wird auch eine Kombination davon eingesetzt, um einen vollständigen Schutz gegen die UV-A und UV-B-Strahlung zu gewährleisten. Wie viel von den Sonnenschutzmitteln wirklich in die Seen, Flüsse und Meere gelangt, ist nicht bekannt. Es wird aber davon ausgegangen, dass beispielsweise etwa 14.000 Tonnen allein in die Korallenriffe gelangen. Am besten untersucht ist von den chemischen Substanzen der UV-Filter Oxybenzon. Er kann eine Korallenbleiche bewirken und das Erbgut der Korallen schädigen. Auch junge Fisch- und Seeigellarven sind davon belastet und zeigen eine gestörte Entwicklung. In den Korallenriffen vor Hawaii, Palau, Japan und im Golf von Mexiko wurden bedenklich hohe Mengen davon in den Riffen gefunden. Es betrifft aber auch das Mittelmeer. Und der UV-Filter kommt nicht nur in Sonnenschutzmitteln vor, sondern auch in vielen anderen Kosmetika. Neuere Untersuchungen aus Puerto Rico und Dänemark fanden die Chemikalie bei 97% der untersuchten Personen ab 6 Jahren im Urin und in der Muttermilch. Das ist umso kritischer, da Oxybenzon zu den Kontaktallergenen gehört und zu der Gruppe hormonaktiver  Chemikalien. Das heißt, unser Körper kann allergisch reagieren und der Hormonhaushalt kann gestört werden.

Was können wir tun?

Verwenden Sie für sich und Ihre Kinder möglichst Kleidung als UV-Schutz, um die notwendige Menge Sonnenschutzmittel zu reduzieren.

Verwenden Sie vor allem mineralhaltige Sonnenschutzmittel mit beispielsweise Zinkoxid und Titanoxid.

Verwenden Sie keine Sonnenschutzmittel, in denen Inhaltsstoffe wie Oxybenzon (BP3) und andere aktive Chemikalien verwendet werden.

Tragen Sie Sonnenschutz immer 20 Minuten bevor Sie und Ihre Kinder ins Wasser gehen auf. So wird die Creme von der Haut aufgenommen, wirkt dort besser und wird nicht so leicht ins Wasser abgespült.

Hawaii hat aktuell eine Gesetzesvorlage verabschiedet, die Sonnenschutzmittel mit korallenriffschädlichen Chemikalien ab 2021 verbietet. Das ist ein Anfang.

Haben Sie noch Fragen? Ihre Kinderärztin berät Sie gerne.

Herzliche Grüße,

Ihre Kinderärztin Dr. med. Anette Meidert

 

Sonne ist toll, aber nicht immer....

So ein schöner Sommer: Auf die Sonne ist Verlass und wir können viele Aktivitäten im Freien genießen. Zu viel Sonne ist jedoch im Hochsommer auch gefährlich: Nicht nur ein Sonnenbrand droht. Sonnenstich, Hitzekollaps oder Hitzschlag können bei zu langem Aufenthalt in der Sonne unter Umständen zu lebensbedrohenden Zuständen führen. Vor allem Kinder und ältere Mitmenschen sind gefährdet. Sie trinken oft nicht genug und vergessen den Sonnenschutz.

Aber was ist was?

Der Sonnenstich ist eine Folge von zu intensiver Sonneneinstrahlung auf Kopf und Nacken. Die Gehirnhäute und das Gehirn selbst sind „gereizt“ und verursachen Kopfschmerzen, manchmal auch Übelkeit und Erbrechen. Fieber, Schwindel und Bewusstseinsstörungen sind Anzeichen eines schweren Sonnenstichs und eine Behandlung im Krankenhaus ist notwendig.

Beim Hitzekollaps kommt es aufgrund zu großer Hitze zu einem Kollaps des Herz-Kreislaufsystems. Der Blutdruck fällt und die Betroffenen können ohnmächtig werden. Der Hitzschlag ist die gefährlichste Form der Hitzeeinwirkung und entsteht, wenn Menschen sich über lange Zeit zu großer Hitze aussetzen und zu wenig trinken. Es gibt zwei Formen: Der „klassische“ und der Anstrengungs-Hitzschlag. Letzterer betrifft vor allem jüngere Menschen, die sich in der Hitze intensiver körperlicher Belastung aussetzen. Sie trinken relativ zu wenig Wasser und der Körper kommt nicht mehr mit Schwitzen (und damit mit Kühlen) nach. Die Körpertemperatur steigt, der Kreislauf und die gesamte Temperaturregulation brechen zusammen. Menschen in diesem Zustand brauchen sofort intensiv-medizinische Betreuung im Krankenhaus.

Wie können Sie sich und Ihre Familie schützen?

Achten Sie darauf, immer mit einer Kopfbedeckung, die auch den Nacken mit einschließt, in die Sonne zu gehen. Sonnenschutz in Form von Sonnencreme sollte selbstverständlich sein. Denken Sie daran, dass wir alle in der Regel zu wenig cremen. Also: Oft und viel Sonnencreme auftragen. Am besten überhaupt lange Sonnenaufenthalte meiden, vor allem zwischen 11:00 Uhr und 16:00 Uhr. 

Sport an heißen Tagen nur mit leichter Belastung treiben und dies auch wiederum nicht in den heißen Stunden des Tages.

Viel trinken! Bei heißen Temperaturen dürfen es gerne zwei bis drei Liter mehr am Tag sein. So geschützt macht der Sommer Spaß.

Schöne Ferien!

Haben Sie noch Fragen? Ihre Kinderärztin berät Sie gerne.

Herzliche Grüße,

Ihre Kinderärztin Dr. med. Anette Meidert