Heuschnupfen und Co. - die Pollen sind unterwegs!

Nach dem milden Winter hat die Heuschnupfenzeit früh losgelegt. Der Birkenpollenflug war schon recht heftig und jetzt sind die Gräser auch noch gut dabei.

Der Heuschnupfen und die allergische Bindehautentzündung der Augen (Konjunktivitis) sind die häufigsten allergischen Erkrankungen. Bis zu 24% der Erwachsenen sind betroffen, Kinder im Alter von bis zu zehn Jahren zu etwa 10%, im Alter von 14 Jahren bis zu 20%. Eine wichtige Zweiterkrankung beim Heuschnupfen ist das allergische Asthma: Je nach Studie leiden bis zu 45% der Patienten mit Heuschnupfen auch an Asthma, während andersherum Patienten mit Asthma bronchiale nur zu 2% auch an Heuschnupfen erkrankt sind.

Beim Heuschnupfen wird in eine Sofort- und eine Spätphase unterschieden: In der Sofortphase werden Histamin und andere Entzündungsfaktoren aus der Nasen- und Augenschleimhaut freigesetzt; Juckreiz, Niesen, Schwellung der Schleimhäute und Nasenausfluss sind die Folge. Dadurch werden sekundär andere Botenstoffe angelockt, die dann für die Spätphase sorgen und die ganze Symptomatik weiter unterhalten. Die ständige Entzündungsreaktion kann dann zu einer Hyperreaktivität vor allem der Nasen-Schleimhaut führen, sodass die Nase auch auf andere Reize wie Staub, Düfte und Rauch schnell reagiert.

In der Regel wird der Heuschnupfen und die allergische Bindehautentzündung im Kindesalter von Baum- und Gräserpollen ausgelöst, aber auch Milben, Pilzsporen und Tierschuppen können die Ursache sein. Die akute Erkrankung beeinträchtigt Kinder und Erwachsene sehr. Oft werden sekundäre Symptome wie Schlaf- und Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen, Tagesmüdigkeit und Leistungsminderung als überaus belastend empfunden. Auch zeigen Umfragen, dass Kinder mit Heuschnupfen und allergischer Konjunktivitis weniger häufig Glücksgefühle äußern als ihre Altersgenossen. Chronisch entzündliche Erkrankungen wie eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung kommen in bis zu 40% zusammen mit allergischem Heuschnupfen vor. Auch bei anderen Erkrankungen wie chronischen Mittelohrentzündungen oder Flüssigkeitsansammlungen im Mittelohr (Paukenergüsse) werden Allergien als Ursache diskutiert.

In der Diagnostik gibt es verschiedene Methoden: Meist kommen der Prick-Test (hier wird das vermutete Allergen in die Haut eingebracht und die Reaktion beobachtet) und eine Blutabnahme für die Bestimmung der Antikörper zur Anwendung.

Oberstes Ziel jeder Therapie ist, den Patienten ein möglichst symptomfreies Leben zu ermöglichen. Eine Vermeidung des Allergens wäre natürlich das Beste. Das ist bei einer Milben- und Tierhaarallergie vielleicht möglich, bei einer Pollenallergie schwierig. Abhängig vom Alter des Patienten und der Art der Allergie gibt es aber vielfache Behandlungsmöglichkeiten. Und dann macht Sport und Spiel draußen auch wieder Spaß, sogar wenn die Pollen fliegen...

Haben Sie noch Fragen? Ihre Kinderärztin berät Sie gerne.

Herzliche Grüße,

Ihre Kinderärztin Dr. Anette Meidert