Jod macht schlau

Jod ist sehr wichtig für die Gehirnentwicklung. Jodmangel gilt weltweit noch als die häufigste, vermeidbare Ursache für mentale Entwicklungsstörungen im Säuglings- und Kleinkindesalter.

Auch in Deutschland war der „Kropf“, versursacht durch Jodmangel, bis Ende der 1980ger Jahre weit verbreitet. Durch die Einführung des jodierten Speisesalzes wurde die Jodversorgung in der Bevölkerung deutlich verbessert. Jedoch zeigen neuere Daten aus zwei großen Studien des Bundesgesundheitsministeriums und des Forschungsinstituts für Ernährung (KiGGS, und DONALD-Studie), dass die Jodversorgung bei Kindern und Jugendlichen noch nicht optimal ist.

Wie können wir dies ändern?

In der Schwangerschaft- und Stillzeit ist es empfohlen, Jod einzunehmen. Es gibt nun Hinweise darauf, dass schon ein leichter Jodmangel beim Säugling in dieser sensiblen Phase der Gehirnentwicklung zu Störungen führen kann.

Dies gilt auch für das Kleinkind- und Schulalter. In einer Untersuchung aus Neuseeland bei Schulkindern wurde gezeigt, dass eine Verbesserung der Jodversorgung zu einer messbaren Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten führte. Die Kinder hatten, ähnlich zu Deutschland, keinen schweren Jodmangel, sondern Werte, die nur leicht unter der empfohlenen Jodversorgung lagen.

Was können Sie tun, um die Jodversorgung Ihres Kindes zu verbessern?

In Deutschland sind, neben dem jodierten Speisesalz, auch Milch und Ei ein guter Lieferant von Jod. Eine weitere ausgezeichnete Quelle von Jod ist der Meeresfisch. Ein- bis zweimal pro Woche eine Fischmahlzeit verbessert die Jodversorgung der ganzen Familie erheblich. Je nach Alter ist der Jodbedarf für Kinder und Jugendliche unterschiedlich. Möglicherweise ist eine zusätzliche Gabe notwendig. Sprechen Sie mit Ihrer Kinderärztin.

Herzliche Grüße,

Ihre Kinderärztin Dr. med. Anette Meidert