Heuschnupfen und Asthma - die Pollen sind unterwegs!

Pollenallergiker haben es in diesem Jahr nicht leicht: Der Birkenpollenflug war schon sehr heftig und jetzt sind die Gräserpollen überall.

Der Heuschnupfen und die allergische Bindehautentzündung der Augen (Konjunktivitis) sind die häufigsten allergischen Erkrankungen. Bis zu 28% der Erwachsenen sind betroffen, Schon im Alter von 3-6 Jahren sind Kinder bis zu 6% betroffen und die Erkrankungshäufigkeit steigt auf fast 17% bis zum Alter von 16 Jahren an.

Eine wichtige Zweiterkrankung beim Heuschnupfen ist das allergische Asthma: Je nach Studie leiden bis zu 45% der Patienten mit Heuschnupfen auch an Asthma. Bei Kindern betrifft es etwas 10-15% der Patienten. Andersherum leiden internationalen Studien zufolge Patienten mit Asthma bronchiale bis zu 80% auch an Heuschnupfen.

Beim Heuschnupfen wird in eine Sofort- und eine Spätphase unterschieden: In der Sofortphase werden Histamin und andere Entzündungsfaktoren aus der Nasen- und Augenschleimhaut freigesetzt; Juckreiz, Niesen, Schwellung der Schleimhäute und Nasenausfluss sind die Folge. Dadurch werden andere Botenstoffe angelockt, die dann für die Spätphase sorgen und die ganze Symptomatik weiter unterhalten. Die ständige Entzündungsreaktion kann dann zu einer Hyperreaktivität vor allem der Nasen-Schleimhaut führen, sodass die Nase auch auf andere Reize wie Staub, Düfte und Rauch schnell reagiert.

In der Regel wird der Heuschnupfen und die allergische Bindehautentzündung im Kindesalter von Baum- und Gräserpollen ausgelöst, aber auch Milben, Pilzsporen und Tierschuppen können die Ursache sein. Die akute Erkrankung beeinträchtigt alle Betroffene sehr. Oft werden sekundäre Symptome wie Schlaf- und Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen, Tagesmüdigkeit und Leistungsminderung als überaus belastend empfunden. Auch zeigen Umfragen, dass Kinder mit Heuschnupfen und allergischer Konjunktivitis weniger häufig Glücksgefühle äußern als ihre Altersgenossen. Chronisch entzündliche Erkrankungen wie eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung kommen in bis zu 40% zusammen mit allergischem Heuschnupfen vor. Auch bei anderen Erkrankungen wie chronischen Mittelohrentzündungen oder Flüssigkeitsansammlungen im Mittelohr (Paukenergüsse) werden Allergien als Ursache diskutiert.

In der Diagnostik gibt es verschiedene Methoden: Meist kommen der Prick-Test (hier wird das vermutete Allergen in die Haut eingebracht und die Reaktion beobachtet) und eine Blutabnahme für die Bestimmung der Antikörper zur Anwendung.

Oberstes Ziel jeder Therapie ist, den Patienten ein möglichst symptomfreies Leben zu ermöglichen. Eine Vermeidung des Allergens wäre natürlich das Beste. Das ist bei einer Milben- und Tierhaarallergie vielleicht möglich, bei einer Pollenallergie schwierig. Abhängig vom Alter des Patienten und der Art der Allergie gibt es aber vielfache Behandlungsmöglichkeiten. Und dann macht Sport und Spiel draußen auch wieder Spaß, sogar wenn die Pollen fliegen...

Haben Sie noch Fragen? Ihre Kinderärztin berät Sie gerne.

Herzliche Grüße,

Ihre Kinderärztin Dr. Anette Meidert