Bremsen

Überall surren die Mücken und Bremsen: Insektenabwehr im Kindesalter

Regen und Hochwasser gefallen den Bremsen und Mücken gut. In jeder kleinen Pfütze wird gebrütet und die Insekten sind in bester Stechlaune.

Wie soll man die Kinder davor schützen?

Für die Nacht sind Moskitonetze und Fliegengitter der beste Schutz. Beim Anbringen von Netzen sollten Sie unbedingt darauf achten, dass sich die Kinder im Schlaf nicht darin einwickeln können. Zum Spielen draußen ist helle, langärmelige Kleidung zweckmäßig. Dunkle Stoffe mögen die Mücken einfach lieber.

Zum Auftragen auf die Haut gibt es mehrere Abwehrstoffe (Repellents). Kinderhaut ist jedoch durchlässiger als Erwachsenenhaut. Daher sind nicht alle verfügbaren Produkte gerade für die kleinen Kinder geeignet.

Bei den chemischen Stoffen haben Diethyltoluamid (DEET) und Icaridin eine sehr gute Abwehrwirkung. Sie werden auch für Malariagebiete empfohlen. DEET sollte nicht bei Kindern unter drei Jahren angewendet werden. In mancher Literatur wird es sogar erst ab acht Jahren empfohlen. Für Icaridin  gibt es nur ungenügend Erfahrungen für Kinder unter zwei Jahren.  Ethylbutylacetylaminoproprionat (EBAAP, IR 3535) wirkt zwar deutlich kürzer, ist aber auch gegen Wespen, Bienen und Sandmücken wirksam. Es kann bei Kindern ab dem ersten Lebensjahr verwendet werden. Als pflanzliches Mittel gibt es noch Citridiol (p-menthane-3,8-diol [PMD]). Es ist ähnlich wirksam wie Icaridin. Jedoch fehlen noch ausreichende Studien zur Verträglichkeit unserer Kleinsten und sollte daher nicht bei Kindern unter drei Jahren angewendet werden.

Bei ätherischen Ölen werden Extrakte aus verschiedensten Pflanzen eingesetzt. Am besten wirksam scheint Zitronellenöl zu sein. Es erreicht jedoch nicht annährend die Wirkung von Icaridin. Außerdem sind Haut- und Schleimhautreizungen, sowie allergische Reaktionen möglich, vor allem bei gleichzeitiger Sonneneinstrahlung. Leider sind die ätherischen Öle oft nicht länger als eine halbe Stunde wirksam.

Von einigen gesättigten Fettsäuren sind Insekten-abwehrende Wirkungen bekannt: Z. B. Kokosfett-, Caprin- und Laurinsäure können auch bei Säuglingen eingesetzt werden. Vorsicht jedoch bei Kontakt bei Kontakt zu Schleimhäuten oder gereizter Haut, wie Sonnenbrand oder offenen Wunden: Hier sind ebenfalls Hautreizungen möglich.

Wenn Sie Insektensprays auf die Kleidung aufsprühen, ist der Hautkontakt natürlich geringer. Jedoch vertragen nicht alle Gewebe die Chemie. DEET zum Beispiel, kann Kunstfaser ruinieren.

In jedem Fall sollten Sie darauf achten, dass Sie die Repellents nicht auf entzündete oder offenen Hautstellen auftragen und nicht auf die Handinnenfläche. Ihr Kind sollte die Creme nicht ablecken können.

Viel besser schmeckt da doch ein Eis!

Haben Sie noch Fragen? Ihre Kinderärztin berät Sie gerne.

Herzliche Grüße,

Ihre Kinderärztin Dr.med. Anette Meidert