Designerdrogen

Partydrogen - gefährlich fürs Herz

Partydrogen, auch „Lifestyle-Drogen“ genannt, werden nach europäischen und US-amerikanischen Untersuchungen vor allem von jungen Erwachsenen zwischen 18 und 24 Jahren konsumiert, aber auch zunehmend von Jugendlichen. Meist sind es Varianten des klassischen Amphetamins, die durch chemische Veränderungen zusätzlich zu der aufputschenden eine halluzinogene Wirkung zeigen. Auch Ecstasy gehört dazu. Viele der Konsumenten wollen ihr Leben „intensiver“ erleben. „Leben auf der Überholspur“ und das ganze Wochenende Partymachen ohne Pause ist das Ziel. Zunehmend größer wird jedoch auch die Gruppe der Konsumenten, die Drogen nehmen, um während der Ausbildung oder des Studiums nächtelang auf Prüfungen lernen zu können. Beide Gruppen haben in der Regel nicht das Gefühl etwas „richtig Illegales“ zu tun, vor allem da die „Designerdrogen“ in der Partyszene zum Beispiel unter den Namen „Crystal Speed“, „Hard Pep“, „Ice“ oder „Glass“ relativ leicht zu bekommen sind. Sie simulieren dem Körper eine Stressreaktion: Alle Sinne sind geschärft, die Müdigkeit ist weggeblasen, es gibt keinen Hunger oder Durst, das Atmen ist leichter und die Schmerzempfindung reduziert. Es entsteht das Gefühl der unbegrenzten Leistungsfähigkeit und Euphorie. Das Suchtpotential der Drogen ist groß. Vor allem bei der Einnahme von Methamphetamin ist eine Abhängigkeit bereits nach kürzester Zeit zu beobachten.

Die potentiellen Nebenwirkungen sind erheblich: Ruhelosigkeit, Erhöhung der Pulsfrequenz und des Blutdrucks, Erschöpfungsverhalten und Psychosegefahr sind hier nur beispielhaft genannt. Bei längerdauernder Einnahme kann es zu schweren Schädigungen  der Haut, des Immunsystems, der Leber, der Nieren und des Herzmuskels kommen. Es mehren sich die Berichte über junge Erwachsene, die nach tagelangem Partymachen wegen Leistungsschwäche und Luftnot im Krankenhaus vorstellig werden und dann wegen schwerer Herzschwäche auf der Intensivstation landen. Leider sind die Schädigungen teilweise nicht mehr heilbar. Jugendliche und junge Erwachsene halten viel aus und beachten die ersten Anzeichen von Leistungsschwäche nicht. Eine frühe Diagnose wird damit verpasst. Sie kennen Ihre Kinder und Jugendlichen am besten. Das Ausprobieren von Drogen muss nicht immer Ausdruck von Problemen, sondern kann auch ein jugendtypisches Verhalten sein. Am wichtigsten bleiben Aufklärung und Gesprächsangebote ohne Verurteilung in der familiären Umgebung.

Haben Sie noch Fragen? Ihre Kinder- und Jugendkardiologin berät Sie gerne.

Herzliche Grüße, Ihre Kinderärztin und -kardiologin Anette Meidert