Infektion

Was tun bei Durchfallerkrankungen?

Durchfall ist ein häufiger Grund für einen akuten Besuch bei Ihrer/Ihrem Kinder- und Jugendärztin/arzt. Meistens ist er durch eine Magen-Darm-Infektion verursacht und dauert 2-5 Tage. Oft ist auch etwas erhöhte Temperatur oder Erbrechen dabei.

 

Wann spricht man überhaupt von Durchfall?

Der Stuhlgang kommt häufiger als normal, er wird breiig bis flüssig, mit einer Farbe von bräunlich-gelblich bis grün.

 

Wie kommt es zu „Durch-fall“?

An häufigsten sind Viren die Ursache, allen voran die Rota-, Adeno- und Noroviren. Selten sind Bakterien beteiligt. Das bekannteste davon ist E. coli.  

Durch die Infektion kommt es zu einer erhöhten Durchlässigkeit der Magen-Darm-Schleimhaut. Dadurch wird Körperflüssigkeit dem Stuhl beigemischt und er wird dünner. Die entzündete Schleimhaut kann gleichzeitig die Nahrung nicht mehr so gut aufnehmen und damit geht dem Körper mit der Flüssigkeit auch Energie verloren.

Ist der Magen beteiligt, kommt es zusätzlich noch zu Übelkeit und Erbrechen. Auch hier gehen Flüssigkeit und Nährstoffe verloren.

Warnzeichen sind: Die Kinder werden schlapp und müde. Die Lippen und die Zunge werden trocken. Die Urinproduktion lässt nach. Bei einem Windelkind ist vielleicht noch regelmäßig Urin in der Windel, dieser ist aber ganz konzentriert und dunkelgelb gefärbt. Spätestens dann sollten Sie Ihre Kinderärztin aufsuchen, um das weitere Vorgehen zu besprechen.

 

Was tun?

Zur Vorbeugung ist Hygiene sehr wichtig. Häufiges Händewaschen und gegebenenfalls auch Händedesinfektion schützt vor Übertragung der Keime. Ist ein Kind schon erkrankt, sollten das Windelwechseln und Entsorgen von Erbrochenen mit Handschuhen erfolgen.

Für den Verlauf der Erkrankung ist entscheidend, wie viel Flüssigkeit Ihr Kind verliert und wie viel es trinken kann. Besonders gefährdet sind Säuglinge: Sie setzen täglich sehr viel mehr an Flüssigkeit im Körper um als ältere Kinder und sind somit schneller von einer Austrocknung betroffen. Kommt Fieber dazu, ist der Wasserbedarf noch größer. Sie sollten möglichst nicht aufhören, zu stillen oder die Flasche zu geben. Kleinkinder sollten in kleinen Mengen Flüssigkeit erhalten (zum Beispiel 5-10ml in ungefähr 10 Minuten). Günstig ist auch, nicht später als 4-6 Stunden nach Beginn des Flüssigkeitsersatzes wieder mit Essen zu beginnen. Falls die Kinder nicht unter Übelkeit leiden, können sie ganz normal weiteressen.

Größeren Kindern kann man leichte Gemüse- oder Fleischbrühen anbieten. Als Hausmittel bekannt ist auch die Karottensuppe nach Moro. Zwieback und Salzstangen eignen sich zum vorsichtigen Knabbern. Heidelbeer- oder Brombeertee soll „abdichtend“ an der Magen-Darm-Schleimhaut wirken.

Am wichtigsten bleibt das Trinken. Dies ist die goldene Regel bei Durchfall.

Herzliche Grüße,

Ihre Kinderärztin Dr. med. Anette Meidert